Zeitreise vom Mittelalter bis in die Kaiserzeit –
Mehr als 17.000 Besucher beim 19. Spectaculum Magdeburgense 2022 und bei den 11. Magdeburger Festungstagen im Glacis-Park und in der Festungsanlage Ravelin 2
(Stand: 6. Juni 2022, Änderungen vorbehalten.)
Am Pfingstwochenende 2022 verwandelten sich der grüne Glacis-Park und die Festungsanlage Ravelin 2 in der Magdeburger Innenstadt in ein buntes Fest vom Mittelalter bis in die Kaiserzeit. Das 19. Spectaculum Magdeburgense und die 11. Magdeburger Festungstage feierten ein vielseitiges Historienfest in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt und begrüßten mehr als 17.000 Besucher*innen an den fünf Veranstaltungstagen. Den Abschluss bildeten ein großes Tavernenspiel mit allen Gaukler*innen, Spielleuten, Akrobat*innen und Komödiant*innen sowie die Verleihung des Preises „Rostiger Till“.
Ritter, Wikinger*innen, Gaukler*innen, Spielleute, Komödiant*innen, Akrobat*innen, Stelzenwesen, Feuerkünstler*innen, historische Handwerker*innen und Händler*innen luden zu der beliebten Mittelalterveranstaltung in seiner 19. Auflage ein. Auf den Magdeburger Festungstagen konnten die Gäste unter anderem die Inszenierung der „Magdeburger Hochzeit“ erleben oder das Lager der Pappenheimer entdecken. Zahlreiche Mitwirkende und vor allem viele ehrenamtliche Helfer*innen der Vereine KulturSzeneMagdeburg e.V., Fachgruppe Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. und Sanierungsverein Ravelin 2 e.V. haben die beiden gemeinsam stattfindenden Veranstaltungen gestaltet.

„Wir sind begeistert von der überwältigenden Resonanz und die zahlreichen positiven Rückmeldungen zum diesjährigen Spektakel. Wir freuen uns über mehr als 17.000 Gäste. Nach dem Ausfall des Festes vor zwei Jahren und der reduzierten Light-Version im letzten Jahr war es für unseren Verein besonders schön, wieder ein umfangreiches Programm bieten zu können. Dies ist für uns ein großer Ansporn, das 20. Jubiläumsspektakel im kommenden Jahr mit viel Elan und dank unserer engagierten ehrenamtlichen Helfer*innen vorbereiten zu können. Die Gäste dürfen sich dann auf viele Überraschungen freuen“, sagt Mirko Stage, Veranstaltungsleiter des Spectaculum Magdeburgense.
Zu den beliebten Publikumsprogrammpunkten rund um den großen Mittelaltermarkt mit mehr als 100 Handels- und Handwerksständen zählten insbesondere die musikalischen Darbietungen von Pampatut, Katja Moslehner, Waldkauz, Piro Zores und den Liederknechten. Die beeindruckenden Feuershows in den Abendstunden sowie die Drachenshows mit Fangdorn. Das zehn Meter lange Tier begeisterte insgesamt die kleinen wie großen Gäste auf dem Spectaculum mit einem spannenden Schauspiel um einen Drachenschatz.

Auch zu den Magdeburger Festungstagen zog Rüdiger Stefanek vom Sanierungsverein Ravelin 2 e.V. ein positives Resümee: „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Veranstaltung. Die Besucher waren sehr begeistert. Es fühlte sich wieder an wie zu früheren Festungstagen.“ Sehr beeindruckt fällt auch sein Rückblick auf die erstmals inszenierte Darstellung der „Magdeburger Hochzeit“ aus, die die Zerstörung der Stadt Magdeburg im Jahre 1631 thematisiert und als die schlimmste während des Dreißigjährigen Krieges gilt. „Wir werden das Thema ausbauen. Dafür suchen wir noch Unterstützung bei der Ausstattung“, so Stefanek. Das historische Ereignis wird sich 2031 zum 400. Mal jähren. Die eindrucksvolle Darstellung soll als Mahnung verstanden werden, im Eintreten für den Frieden überall auf der Welt nicht nachzulassen.

Alle Mitwirkenden des 19. Spectaculum Magdeburgense und der 11. Magdeburger Festungstage setzten gemeinsam ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander und feierten ein Fest des Friedens und der Toleranz mitten in Magdeburg. Viele Menschen aus diversen Epochen und unterschiedlichen Welten gestalteten ein buntes Programm für alle und gedachten inmitten des friedlichen Miteinanders zugleich den Opfern und des Leids in den Kriegen und Konflikten in dieser Welt. „Unsere Gedanken sind insbesondere bei den Menschen in Magdeburgs Partnerstadt Saporischschja“, war das einhellige Statement aller Beteiligten.

Zum zweiten Mal wurde beim Magdeburger Mittelalterfest der Preis „Rostiger Till“ vergeben. Die eigens für das Duell der Gaukler*innen geschmiedete Trophäe stammt von Schmied Christian Schreiner aus Remkersleben (Bördekreis) und wurde als Erinnerung an Till Eulenspiegel und seinen Streich in Magdeburg kreiert. Mit dabei waren Titelverteidiger Der große Guidolfo, Gaukler Syri, Phoenix von der Aschenburg, Gaukler Friedrich, Fabrice aus Paris, MaxiMona, Kahaja Fabula und Feyunia. Moderiert wurde der große Gauklerspaß von Herold Olivarius von der Taube. Mit tosendem Applaus votierten die Besucher*innen für Gaukler Friedrich als Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs. Seine lustig-akrobatische Feuerjonglage überzeugte die Jury und das Publikum am meisten. Vorjahressieger „Der große Guidolfo“ und der Herold Olivarius von der Taube überreichten dem frisch gekürten Preisträger die diesjährige Trophäe eines balancierenden Till Eulenspiegels.
Bereits am Freitagvormittag öffnete das bunte Festgelände für 700 Grundschulkinder zu Workshops an den historischen Handwerksständen. Die Mädchen und Jungen aus Magdeburg, Lüderitz, Loburg, Biederitz, Derenburg und Dahlenwarsleben konnten unter anderem beim Schmieden, Töpfern, Backen, Schnitzen, Knüpfen oder Filzen einen spannenden Tag im Mittelalter erleben. Alle selbstgefertigten Werke konnten die Kinder als Erinnerung nach Hause mitnehmen.

Seit Pfingsten 2003 veranstaltet die KulturSzeneMagdeburg e.V. das Magdeburger Mittelalterspektakel und lockt alljährlich tausende kleine und große Gäste zu mittelalterlicher Kurzweil. Seit 2018 finden auch die erstmals 2009 veranstalteten Magdeburger Festungstage des Sanierungsvereins Ravelin 2 e.V. und der Fachgruppe Festungsanlage im Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. gemeinsam mit dem Spektakel statt.
In seinen 19 Jahren (2020 coronabedingt keine Durchführung) ist das Spectaculum Magdeburgense zu einem identitätsstiftenden und wichtigen Bestandteil des Kulturjahres für die Magdeburger Bevölkerung und darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unzählige lokale und regionale Künstler*innen und Akteur*innen der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft geworden.